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LKW Kraftstoff sparen und umweltfreundlich fahren

LKW Kraftstoff sparen und umweltfreundlich fahrene

Inhaltsverzeichnis: Kraftstoffverbrauch | Alternative Kraftstoffe | Umweltfreundliche Modelle | Umrüsten auf Autogas

Für Transportunternehmen und damit auch LKW-Besitzer stehen vor allem Effizienz und Wirtschaftlichkeit im Fokus der Bemühungen, denn immerhin sind Trucker pro Tag viele Stunden auf der Straße unterwegs.

Um Kraftstoff und damit letztendlich auch Geld zu sparen, gibt es heutzutage bereits einige interessante Alternativen, sei es das Umrüsten auf Autogas, ein anderer alternativer Kraftstoff oder lediglich das ressourcenschonende Fahren.

Nicht zuletzt spielt dabei auch der Umweltaspekt eine große Rolle und fließt immer stärker in die Kostengestaltung mit ein.

Kraftstoffverbrauch von Lastkraftwagen

Truck mit hohem Kraftstoffverbrauch

Der Kraftstoffverbrauch eines LKW ergibt sich aus vielen unterschiedlichen Faktoren, darunter in erster Linie das Fahrzeuggewicht, der Luftwiderstand, mechanische Kraftübertragungsverluste, Rollwiderstand der Reifen und Fahrstil. Allein die Reifen beeinflussen die Treibstoffkosten bereits um bis zu 1/3.

  • ReifenDer Anteil der Reifen ist wiederum abhängig von einer ganzen Reihe externer Einflüsse, die es zu berücksichtigen gilt. Einerseits sind dies die Aerodynamik und die Fortbewegungsgeschwindigkeit, aber auch weitere Einflüsse wie Lufttemperatur, Wetterbedingungen, Beschaffenheit der Fahrbahnoberfläche und Topographie haben direkte Auswirkungen auf den Kraftstoffverbrauch.
  • SpurfehlerFalsch justierte Achsen haben nicht nur einen großen Einfluss auf den Kraftstoffverbrauch, sondern beeinflussen auch den Reifenverschleiß und Rollwiderstand. Jedes dejustierte Rad erhöht dabei den Reifenabrieb und Rollwiderstand, sodass einerseits mehr Kraftstoff verbraucht und andererseits eine geringere Laufleistung erzielt wird.
  • FahrstilEine aggressive Fahrweise kann dafür sorgen, dass alle bisherigen Investitionen in sparsame Motoren, Leichtlauföle oder rollwiderstandsarme Reifen keinen Nutzen mehr haben. Allerdings ermöglicht die heutige Technik es, dass automatisierte Getriebe die Auswirkungen auf den Fahrstil zumindest teilweise wieder ausgleichen können und auch das Einsparpotenzial spezieller energiesparender Reifen wird auf diese Weise unterstützt.

Der Einsatz von rollwiderstandsarmen, kraftstoffeffizienten Reifen in Verbindung mit guter Reifen- und Fahrzeugwartung können zu deutlichen Einsparungen beim Treibstoffverbrauch führen.

Alternative LKW Kraftstoffe

Alternative Kraftstoffe Bio-DieselGeht es um das Tanken, so ist Diesel normalerweise der Kraftstoff der Wahl. Das liegt letztendlich vor allem an der Wirtschaftlichkeit, denn Diesel enthält mehr chemische Energie als Benzin und somit wird weniger Treibstoff im Liter benötigt. Da Diesel außerdem geringer besteuert ist als Benzin, ist es noch dazu billiger. Dieselmotoren halten darüber hinaus wesentlich länger als Benzinmotoren, da Diesel schon bei niedrigen Drehzahlen ein hohes Drehmoment ermöglicht. Da für einen LKW vor allem Zugkraft und damit auch ein hohes Drehmoment entscheidend sind, fährt nahezu jeder LKW mit einem Dieselmotor.

  • Pro: Langlebigkeit, geringer Verbrauch, günstiger Treibstoff
  • Contra: Höhere Anschaffungskosten des Motors, aufwendigeres Getriebe, schwierigeres Fahren durch viele Schaltvorgänge

Mittlerweile sind neben Diesel aber auch immer mehr alternative Kraftstoffe im Kommen, darunter zum Beispiel Erdgas, Flüssiggas, Dimethylether, Methanol oder Bio-Methan. Eurotransport schreibt, dass viele LKW-Hersteller wie beispielsweise Mercedes, Volvo Trucks und Renault Trucks bereits mit den unterschiedlichen Varianten experimentieren, aber auch Scania und Iveco setzen auf die neuen Alternativen. Renault Trucks hat den Gasantrieb sogar schon in seinen Lieferumfang integriert, sodass dieser sowohl im Lieferverkehr als auch im abfallsammelnden Gewerbe Verwendung findet.

Das Ziel der derzeitigen Tests besteht vornehmlich darin, den Wirkungsgrad alternativer Kraftstoffe zu steigern, am ehesten ist dies bisher beim methanbetriebenen LKW gelungen. Diese finden bereits seit 2011 Verwendung auf dem britischen, niederländischen und schwedischen Markt. Vor allem ist es die preisliche Attraktivität, die das Naturgas so interessant macht, denn das LNG (Liquefied Natural Gas) ist trotz des relativ aufwendigen Verfahrens zur Verflüssigung günstiger als Diesel.

Eine weitere interessante Alternative ist außerdem DME, also der Einsatz von Dimethylether. Der Kraftstoff wird aus Biomasse hergestellt und wird derzeit vor allem in Skandinavien immer populärer. Bisher war das Gas hauptsächlich aus Spraydosen als Treibmittel bekannt, nach Ansicht der Motorenforscher soll es aber in der Lage sein, die Schadstoffemissionen im Vergleich zu konventionellem Diesel um 95 Prozent reduzieren zu können – als möglicher Kraftstoff der Zukunft käme DME damit durchaus in Frage. Mit DME angetriebene Lastwagen können im Gegensatz zu Erdgas-LKW, die relativ verbrennungstemperaturkritisch sind, außerdem höhere Leistungseinstellungen umsetzen. Der Kraftstoff benötigt dafür jedoch zusätzliche Additive, also öl-lösliche Zusatzstoffe, die dem Motoröl beigemengt werden und seine Eigenschaften verbessern. Sie übernehmen beim DME die natürliche Schmierleistung des Mineralöldiesels.

Umweltfreundliche und spritsparende Modelle

umweltschonende LKW ModelleNeben den immer bekannter werdenden alternativen Kraftstoffen entwickeln die Hersteller auch besonders umweltfreundliche Nutzfahrzeuge. Hierfür lohnt sich zum Beispiel ein Blick in die beiden Zeitschriften „Trucker“ und „Verkehrsrundschau“, die ein regelmäßiges Umweltranking herausbringen. Das Ranking berücksichtigt nicht nur den Faktor Umweltschutz in Form von CO2-Emissionen und Schadstoffklassen, sondern lässt auch die maximale Nutzlast und den Kraftstoffverbrauch mit in die Bewertung einfließen.

Umfangreiche Fahrzeugtests sind die Basis dieser Wirtschaftlichkeits- und Umweltbewertung, wobei jedes Jahr rund 50 Nutzfahrzeuge aller Klassen daran teilnehmen.

Zu den laut Umweltranking besten Modellen gehören:

Tabelle Umweltranking

Nicht ganz uninteressant in diesem Zusammenhang ist auch die sogenannte Grüne Logistik, die von vielen Unternehmen praktiziert wird. Dahinter verbirgt sich eine ökologisch nachhaltige Logistik, bei der alle Bestrebungen eines Logistikunternehmens so miteinander verzahnt sind, dass sie umweltgerechter und ressourceneffizienter arbeiten. Eine ökonomische Optimierung also, die durch eine Vielzahl kleiner Maßnahmen umgesetzt wird, beispielsweise durch ein ausgefeiltes Flottenmanagement.

Auch die Politik hat diesen neuen ökonomischen Grundgedanken aufgenommen, sodass 2009 erstmals eine Reform der Kfz-Besteuerung stattfand. Während vorher ausschließlich Verbrennungsart oder Hubraum ausschlaggebend waren, so wurde das Modell seitdem um den Faktor CO2-Ausstoß erweitert. Die Berechnung des Faktors CO2-Ausstoß ergibt sich aus dem Sockelwert von 120 g/km – jedes Gramm Schadstoffe darunter ist steuerfrei und jedes darüber wird mit zwei Euro Aufschlag verrechnet. Fahrzeuge, die erstmals 2012 zugelassen wurden, müssen sich allerdings nochmals an einen strengeren Sockelwert halten, dieser liegt bei 110 g/km. Ab 2014 wurde dieser nochmals angehoben und liegt nun sogar bei 95 g/hm.

Erstzulassung Sockelwert für CO2-Freibetrag
vor 2012 120 g/km
ab 2012 110 g/km
ab 2014 95 g/km
Beispielrechnung
Erstzulassung am 1. Februar 2012
Emissionswert von 135 g/km
135 g/km – 110 g/km
= 25 g/km „zu viel“
>> 25 x 2 Euro = 50 Euro

Quelle: Autoscout24

LKW von Diesel auf Autogas umrüsten hilft Spritkosten zu sparen

Bis 2018 ist Autogas steuerlich begünstigt, gerade für Nutzfahrzeuge und LKW ist der Umstieg von Diesel auf Autogas daher eine interessante Option. Auf den ersten Blick scheint die Umrüstung jedoch nicht möglich, da der Betrieb mit Flüssiggas nur mit Benzinmotoren durchführbar ist. Tatsächlich ist dem aber nicht so, denn im Lastbereich können durch Hinzugabe von Autogas in den Verbrennungsprozess bis zu 25% Kraftstoffkosten gespart werden.

  • Die Umrüstung erfolgt durch verschiedene Anbieter, dabei handelt es sich meist um eine bivalente Umrüstung. Das bedeutet, dass nach Einbau der Autogasanlage zwischen Diesel- und Mischbetrieb beliebig gewechselt werden kann – auch während der Fahrt. Der werkseitige Dieseltank kann dafür in seiner kompletten Größe erhalten bleiben, zusätzlich wird jedoch ein zweiter Tank für das Flüssiggas verbaut.
  • Für den Antrieb über Autogas wird selbiges mithilfe eines Verdampfers in einen gasförmigen Zustand gebracht, durch implementierte Sensoren wird gleichzeitig ein konstanter Gasdruck erzeugt. Die für das Gasanlagensteuergerät notwendigen Daten werden über eine CAN-Bus-Schnittstelle übertragen, sodass die notwendige Zeit für die Öffnung des Gasventils errechnet werden kann. Dann wird das Gas in den regulären Verbrennungsprozess der Zylinder eingespeist, wobei das Mischungsverhältnis bis zu 25% LPG (Liquefied Petroleum Gas) betragen kann.

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Bildquellen: pixabay.com - falco - bykst - goiwara (CC0 1.0) J.Voges