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Brexit-Schock für Industrie, Logistik und Handel in Deutschland

Nachrichten | 27.06.2016 | | Politik und Recht, Wirtschaft | Thema: , , ,

Industrie, Logistik und Handel in Deutschland blicken mit Besorgnis nach Großbritannien. Nach dem die Mehrheit des Vereinigten Königreichs vergangene Woche für den Austritt aus der Europäischen Union gestimmt hat, sind Bundesvereinigung Logistik (BVL), Bundesverband der Deutschen Industrie e.V. (BDI) und der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) geschockt. Befürchtet wird ein Dominoeffekt, der durch das historische Referendum in Gang gesetzt werden könnte.

EU kritisiert Mindestlohn für ausländische Lkw-Fahrer in Deutschland und FrankreichAm 23. Juni 2016 entschied sich Großbritannien mit einer knappen Mehrheit von 51,9 Prozent für den Abschied der Europäischen Union. Mit 16,8 Millionen Stimmen stand die unumkehrbare Entscheidung am Freitag fest. Das Votum wurde von der deutschen Wirtschaft mit Fassungslosigkeit zur Kenntnis genommen. DIHK Präsident Eric Schweitzer: „Der Brexit ist für die deutsche Wirtschaft ein Schlag ins Kontor.“ Die Folgen für den Handel mit Großbritannien werden von der deutschen Industrie gefürchtet. Schließlich sind rund 400.000 Mitarbeiter in Zweigstellen deutscher Unternehmen auf britischem Boden tätig. Dessen Zukunft sei unsicher. Ersten Einschätzungen seitens der Industrie zufolge, soll der Brexit auf die wirtschaftlichen Beziehungen mit Großbritannien direkte negative Auswirkungen haben. Markus Kerber, Hauptgeschäftsführer des BDI: „Wir erwarten in den kommenden Monaten einen deutlichen Rückgang des Geschäfts mit den Briten. Neue deutsche Direktinvestitionen auf der Insel sind kaum zu erwarten“. Massiv betroffen seien Einzelhandel sowie die Branchen Metall, Automobil, Finanzen, Telekom, Energie und Elektronik. Neben der Industrie ist die Exportwirtschaft geschockt. Chef des Außenhandelsverbandes BGA Anton Börner zeigte sich gleichermaßen enttäuscht: „Es ist bestürzend, dass die älteste Demokratie der Welt uns den Rücken kehrt.“ Börner fügte hinzu: „Die Briten werden die Ersten sein, die unter den wirtschaftlichen Folgen leiden werden.“

Sinkende Absatzzahlen und neue Verträge

DIHK-Chef Schweitzer prognostiziert hinsichtlich kurzfristiger Folgen den Rückgang der Absatzzahlen von deutschen Gütern innerhalb des Vereinigten Königreichs. „Großbritannien muss Handelsverträge weltweit, aber auch mit der EU komplett neu aufsetzen“, so Schweitzer. Innerhalb von zwei Jahren müssen die zukünftigen Handelsbeziehungen zwischen Großbritannien und der EU laut EU-Verträgen geregelt werden. Im Anschluss sind laut BVL mehrere Szenarien denkbar. Eines der Extreme bestünde darin, dass Logistikzentren in Großbritannien zurück nach Europa kommen und damit ein massives Wachstum der deutschen Logistik verursachen. Andererseits sei es möglich, dass die EU regelrecht auseinanderfällt, sollten nach den Briten weitere Länder in eigenen Referenden für einen EU-Austritt stimmen. „Das hätte Auswirkungen auf die Exportnation Deutschland“, erklärte BVL-Vorstandschef Raimund Klinkner. „Bestehende, aber auch bereits vorbereitete Verträge wären hinfällig, denn den zurzeit größten Binnenmarkt der Welt gäbe es nicht mehr.“ Fest steht, dass sich der gesamte Handel zwischen Deutschland und Großbritannien erschweren wird. Der Pfund dürfte in den kommenden Wochen weiter an Wert verlieren.

Angst vor EU-Zerfall

„Die Politik muss jetzt alles tun, um den wirtschaftlichen Schaden zu begrenzen“, mahnte Clemens Fuest, Präsident des Wirtschaftsforschungsinstituts Ifo. Wie Fuest sind sich führende Chefvolkswirte von Versicherungen und Banken einig, dass Märkte und Wirtschaft umgehend Klarheit brauchen. „Die EU setzt auf international verbindliches Recht, Diplomatie, Multilateralismus und ‚sanfte‘ Machtausübung. Das fördert den Frieden und sorgt auch für Verbindlichkeit und Rechtssicherheit im internationalen Handel – innerhalb der EU, aber auch mit anderen Wirtschaftsräumen wie den USA“, betonte Thomas Wimmer, Vorsitzender der BVL-Geschäftsführung die Vorteile einer EU-Mitgliedschaft. Vor dem Dominoeffekt warnt der Verband, denn über Volksabstimmungen in weiteren Ländern wie Niederlande, Frankreich und Dänemark wird bereits spekuliert.

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