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E-Schiffe: Ab Herbst erste Elektro-Schiffe in den Niederlanden

Nachrichten | 05.02.2018 | | Verkehr, Wirtschaft | Thema: , , , ,

Auf den Wasserstraßen zwischen den Häfen von Antwerpen, Rotterdam und dem Hinterland werden ab Herbst 2018 erste elektrische Schiffe unterwegs sein. Damit wird auf dem Wilhelmina-Kanal bezüglich emissionsfreier Binnenschifffahrt bald Weltpremiere gefeiert.

2 Pioniere als „Teslas der Binnenschifffahrt“ unterwegs

Zwei vollständig elektrisch betriebene Containerschiffe werden ab Herbst zwischen der Provinz Nordbrabant und Maas fahren. Die niederländischen Medien tauften sie zu den „Teslas der Binnenschifffahrt“. Jeweils 270 Container sollen pro Schiff Platz haben, der Transport erfolgt zwischen Tilburg und dem Hafen in Rotterdam. Produziert wurden die emissionsfreien Schiffe von der Holding Port-Liner B. V. Wie unter duurzaamnieuws.nl erklärt, wurden die E-Schiffe mit sieben Millionen Euro EU-Subventionen finanziert. Die Länge beträgt 110 Meter, die Breite 11,45 Meter. Da auf einen Maschinenraum verzichtet werden kann, verfügen die Schiffe über acht Prozent zusätzliche Ladekapazität gegenüber vergleichbaren Dieselschiffen.

Ein Betrieb über 34 Stunden soll übe vier integrierte Akkus gewährleistet werden. Laut Ton van Meegen, Direktor bei Port-Liner, beträgt die Ladezeit vier Stunden. Auch der Austausch der Batterien durch aufgeladene Akkus ist möglich. Letztere werden von einem spezialisierten Hersteller für Schiffselektronik gebaut. Zu Beginn werden die E-Schiffe bemannt, gebaut wurden sie allerdings für den Einsatz ohne Crew. Der Schiffsbau erfolgt in zweierlei Werften in den Niederlanden.

Bislang sind elektrische Antriebe bei derart großen Schiffen nur selten zu finden. Lediglich Norwegen hat eine Batteriefähre vorzuweisen. In den Niederlanden plant Port-Liner den Bau von insgesamt 15 E-Frachtschiffen. Darunter zehn des bereits beschriebenen Typs sowie fünf kleinere Modelle mit einer Länge von 52 Metern und einer Breite von 6,7 Metern. Diese Schiffe möchte der Tilburger Logistikbetrieb GVT Group für die Niederlande ebenfalls mieten und zwischen Containerterminal De Kempen südwestlich und dem Antwerpener Hafen einsetzen. 23.000 Fahrten mit Lastkraftwagen sollen ersetzt werden.

CO2-Einsparungen jährlich von 18.000 Tonnen

Im Vergleich zu Binnenschiffen, die mit Diesel betrieben werden, sparen die E-Schiffe 18.000 Tonnen CO2. De Tijd, eine belgische Wirtschaftszeitung, erklärte van Meegen, dass an der Entwicklung der E-Schiffe 30 Monate gearbeitet und 100 Millionen Euro für den Bau aufgewendet wurden. Die zusätzliche Ladekapazität von acht Prozent kommt der Binnenschifffahrt besonders zugute, da die Nachfrage nach Containerplätzen steigt. Gegenüber dem Algemeen Dagblad sagte van Meegen: „Es muss etwas passieren, um die Zunahme des Transports zu Wasser bewältigen zu können.“
Port-Liner ist ein niederländischer Familienbetrieb. Da das Unternehmen den elektrischen Antrieb in den kommenden Jahren auch nachträglich in Dieselfrachtern einbauen will, dürften künftig zahlreiche Aufträge folgen. Die erforderlichen Akkus erhalten Logistiker via Leasing direkt bei den Produzenten.

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Pressemitteilung/ Bild: pixabay

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