Wettbewerb um Fachkräfte in Güterverkehr und Logistik verschärft sich
Zur Arbeitsmarktsituation und zu den Arbeitsbedingungen im Güterverkehr und der Logistik hat das Bundesamt für Güterverkehr (BAG) den fünften Turnusbericht erstellt. Insgesamt sind neun Berufsfelder, namentlich Fachlageristen, Fachkräfte für Lagerlogistik, Fachkräfte für Kurier-, Post- und Expressdienstleistungen, Kaufleute für Express-, Post- und Kurierdienstleistungen, Schifffahrtskaufleute, Schienenfahrzeugführer, Binnenschiffer, Kraftfahrzeugführer und Speditionskaufleute Gegenstand der Untersuchung. Diese beschäftigt sich hauptsächlich mit den Entwicklungen 2012.
Da sich die Vernetzung der globalen Handels- und Verkehrsströme in den letzten Jahren verbessert hat, führte diese Entwicklung dazu, dass immer mehr Transport-, Speditions- und Logistikdienstleistungen in Anspruch genommen werden. Die steigende Nachfrage führt zu einem verstärkten Wettbewerb um qualifizierte Fachkräfte. Dieser betrifft laut BAG Unternehmen innerhalb des Gewerbes sowie branchenübergreifend. Der Personalbedarf ist in vielen Bereichen der Branche angestiegen. Neben dem kaufmännischen Bereich wurden bei Berufsgruppen zum Transport starke Beschäftigungszuwächse verzeichnet.
Das Besetzen von offenen Stellen gestaltet sich in der Verkehrsbranche allerdings zunehmend schwieriger. Die Zeitspanne, die benötigt wird um freie Stellen zu besetzen, ist in einigen Berufsfeldern angestiegen. Besonders schwierig ist die Suche nach Schienenfahrzeugführern. Beim Besetzen offener Stellen sehen sich Unternehmen großen Problemen gegenüber. Im Vergleich zum Vorjahresmonat hat sich die Vakanzzeit im April 2013 verdoppelt. Da die Altersstruktur innerhalb der Verkehrsbranche zum Großteil hoch liegt, ist damit zu rechnen, dass sich der Wettbewerb auf den Arbeitsmärkten zuspitzt.
Betriebe, die selbst aktiv ausbilden, profitieren. In den meisten Berufsfeldern werden tendenziell steigende Ausbildungszahlen realisiert, obwohl nach wie vor eine Begrenzung des Ausbildungsengagements in der gesamten Branche festgestellt wird. Grundsätzlich hat die Ausbildung im Verkehrsgewerbe branchenübergreifend einen sehr guten Ruf. Besonders in den kaufmännischen Berufen ist das der Fall.
Um sich auf dem Arbeitsmarkt im Wettbewerb um qualifizierte Fachkräfte behaupten zu können, dürfte für Unternehmen die Vereinbarkeit von Familie und Beruf eine entscheidende Rolle spielen. Vor allem das Anbieten von einer Kinderbetreuung wird zukünftig von großer Bedeutung sein, um Stellen attraktiver zu gestalten. Schon heute konzentriert sich die Branche auf diese Thematik. Doch bei der Umsetzung sind unregelmäßige und oft lange Arbeitszeiten hinderlich. Spezielle Unterstützungsleistungen in diesem Bereich bekommen nur wenige Beschäftigte. Der Großteil der Unternehmen bietet bisher keine derartigen Leistungen. Zudem hemmt laut BAG die Vergütung die Attraktivität der Berufe im Güterverkehr und der Logistik. Mitarbeiter in der Industrie verdienen beispielsweise teilweise deutlich mehr, was diese und andere Wirtschaftsbranchen für Berufsanfänger interessanter macht.
Unter folgendem Link kann die komplette Studie heruntergeladen werden.
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