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MAN – 250 Millionen Euro Vermögensschaden wegen Korruption

Nachrichten | 24.03.2014 | | Unternehmen | Thema: ,

MAN LogoBereits im Mai 2009 stand MAN zum ersten mal unter Korruptionsverdacht, als es zu einer Razzia der Staatsanwaltschaft wegen eines „unrechtmäßigen Systems zur Förderung des Absatzes von Lkw und Bussen“ kam. Bundesweit durchsuchten Fahnder Manager-Privatwohnungen und Geschäftsräume der MAN AG sowie deren Tochterfirma.

In den vergangenen fünf Jahren haben daraufhin Vorstandsmitglieder sowie der damalige Vorstandschef Håkan Samuelsson ihre Stellen verloren. Neben Krisensitzungen kam es auch zu Gerichtsverhandlungen. Inzwischen steuert VW MAN über einen Beherrschungsvertrag. Mit Einladungen zu Hauptversammlungen gewährt das Unternehmen jetzt Einblick in die Kosten der Affäre. Daraus zu entnehmen ist, dass der zunächst berechnete Vermögensschaden nicht etwa 220 sondern 250 Millionen Euro beträgt.

Die Geldbußen in Höhe von mehr als 150,6 Millionen Euro, die von der Staatsanwaltschaft verhängt wurde, stellen den größten Posten dar. 50 Millionen Euro soll der Bestechungsumfang betragen. „Externe Berater für die internen Untersuchungen“ haben das Unternehmen 30,2 Millionen Euro gekostet. Weitere 20 Millionen Euro gehen auf Steuerzahlungen zurück „wegen der Nichtabzugsfähigkeit von Bestechungszahlungen“. Reduzieren kann MAN den eigenen Schaden dank sogenannter Managerhaftpflichtversicherungen (D&O). Über die Frage, ob die D&O-Versicherer-Gruppe überhaupt zahlen muss, stritten die Parteien jahrelang. Unter der Führung der Allianz war die Gruppe aus AIG Europe, HDI Gerling, Chubb und CNA vertreten. MAN und die Tochter Renk gaben bekannt, dass mittlerweile ein Vergleich mit den Versicherungen erzielt wurde. 42,5 Millionen Euro sollen sie noch 2014 zahlen.

Der Vergleich mit den Versicherungen hat laut Lkw-Bauer MAN den markanten Vorteil, dass der Versicherungsschutz aus der D&O-Versicherung „für andere etwaige Schadenfälle aus der Versicherungsperiode“ bereit stehe. Auf 150 Millionen Euro abzüglich der Lkw-Korruptions-Zahlung wurde der Versicherungsbetrag begrenzt. 107 Millionen Euro Deckung wären demnach übrig. Der Konzern erhofft sich aus anderen Fällen offensichtlich weitere Zahlungen. Aus der Korruptionsaffäre um den Anlagenbauer Ferrostaal könnte dies die Schadenersatzansprüche betreffen. Ein Verkauf von Ferrostaal an den arabischen Staatsfonds IPIC musste MAN 2011 rückabwickeln, weil bei Ferrostaal eine Schmiergeldaffäre vorlag.

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