Kabotage-Empfehlungen der EU für weniger Leerfahrten

Jeder fünfte LKW ohne Ladung unterwegs.
Als Hauptargument sind die zahlreichen Leerfahrten angegeben. Jeder vierte bis fünfte Lkw sei demnach leer auf den Straßen unterwegs. Größere Möglichkeiten bei der Kabotage sollen Abhilfe schaffen.
Laut EU-Kommission entstehen jährlich 50 Millionen Euro Kosten aufgrund der gültigen Kabotage-Einschränkungen. Ein Optimieren des Fuhrparkeinsatzes könnte durch Aufheben der Beschränkungen erzielt werden. Darüberhinaus würde die Wirtschaftsleistung der EU-Logistik steigen. Damit könnte die Attraktivität der EU als Fertigungs- und Handelsstandort zukünftig gesichert werden. Unter den Transporten des gewerblichen Güterverkehrs sind momentan 2,5 Prozent Kabotage-Fahrten.
Siim Kallas, EU-Verkehrskommissar gab zum Bericht folgendes Kommentar ab: „Durch die jetzigen Vorschriften entstehen den europäischen Unternehmen Verluste. Außerdem wirken sie sich auf alle Straßennutzer nachteilig aus und sind schlecht für die Umwelt. Wir brauchen klare Regelungen für die Wirtschaft und gleichzeitig gute Arbeitsbedingungen für die Fahrer. Ich hoffe, dass die neue Kommission die Arbeiten in diesem Sinne fortsetzt.”
Ein großes Echo ließ gestern nach der Ankündigung der Kabotage-Liberalisierung auf sich warten. Beim sozialen Netzwerk Twitter wurde bei Kallas´ Profil Kritik laut. Nach Ansicht des europäischen Umweltverbands Transport & Environment führe die konsequente Maut-Belastung des Straßengüterverkehrs zur effizienteren Fahrzeugnutzung und nicht die Kabotage-Liberalisierung. Eine Studie, die als größtes Hindernis zur Verbesserung der Logistikleistung im Straßengüterverkehr den unfairen Wettbewerb nennt, wurde anonym auf Twitter zitiert.
EU-Rat sowie EU-Parlament bekommen den Bericht der EU-Kommission jetzt vorgelegt, der bisher keine konkreten Gesetzesvorhaben enthält.
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