Europäische Lkw-Branche erwartet Nachfrage-Rückgang
Für 2014 erwarten die europäischen Lkw-Bauer einen markanten Rückgang der Nachfrage. Volvo hat seine Produktion für das erste Quartal bereits reduziert. Nachdem die Lkw-Branche in Europa kürzlich von einem Absatzschub profitierte, wird für das kommende Jahr eine Nachfrage-Flaute erwartet. Am vergangenen Mittwoch kündigte der erste Lkw-Hersteller bereits eine Produktionsdrosselung an. Demnach will sich Volvo der geringeren Nachfrage anpassen und in Europa im ersten Quartal weniger produzieren. Genaue Zahlen wurden nicht genannt.
Ab dem 1. Januar 2014 müssen alle neuzugelassenen Lastwagen die strengere Euro-6-Norm erfüllen. Aus diesem Grund werden momentan zahlreiche Fahrzeuge mit Euro-5-Motorisierung von Spediteuren gekauft. Es ist zu erwarten, dass dieser erhöhte Verkauf beim Jahreswechsel stark zurückgeht. Branchenbeobachter warnten bereits, dass die erhöhten Auslieferungen nur kurzzeitig bestehen. Auch bei MAN wurde der Vorzieheffekt kritisch beobachtet. Der Nutzfahrzeug-Chef des Unternehmens rechnet für das gesamte Jahr 2014 mit einem ähnlichen Marktvolumen wie 2013.
Aufgrund der schwachen Konjunktur ist der Lkw-Markt seit knapp zwei Jahren angeschlagen. Im September stieg der Absatz jedoch leicht. Der schwierige Übergang der neuen Abgasnorm wird von der Branche zumindest in Deutschland teilweise der Mautpolitik zugeschrieben. Schließlich wurde die Entlastung für Lkw mit weniger Emissionen, über die schon lange beraten wird, bisher nicht umgesetzt. Die Vorgehensweise vor fünf Jahren bei der Umstellung auf Euro 5 war besser gewählt. Es stand damals rechtzeitig fest, dass die Gebühren für umweltfreundlichere Lastwagen günstiger ausfallen. Am Jahresende 2008 erfüllten aufgrund dieser frühzeitigen Einräumung einer Entlastung bereits 80 % der neu zugelassenen Fahrzeuge die strengere Auflage. Im Vergleich dazu waren es im Oktober 2013 nach Angaben des Kraftfahrtbundesamtes lediglich 32%.
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