2014 kommt Straßen-Nutzungsgebühr für LKW in Russland
Mit einer entfernungsabhängigen Straßen-Nutzungsgebühr für LKW muss ab Ende nächsten Jahres in Russland gerechnet werden. Der russische Staat möchte damit alle inländischen LKW-Halter ab dem 1. November 2014 belasten. Betroffen sind LKW mit einem zulässigen Gesamtgewicht von über zwölf Tonnen. Mit Hilfe eines aufwändigen technischen Systems soll für das Nutzen von Fernstraßen mit föderaler Bedeutung eine 3,50 Rubel hohe Gebühr für jeden Kilometer verlangt werden. Dies entspricht rund acht Euro-Cent. Zusätzliche Gebühren für bereits mautpflichtige Strecken sind nicht geplant.
Die Regelungen bisher
Da in EU-Staaten, Turkmenistan und der Schweiz Fahrten von russischen LKWs gebührenpflichtig sind, erhob Russland ihrerseits eine Straßen-Nutzungsgebühr ausschließlich für LKWs eben dieser Länder, die durch Russland fuhren. Diese Regelung galt seit 2009. Bisher lagen die Sätze für die Gebühr zwischen rund acht Euro täglich und 1.300 Euro pro Jahr. Unklar ist, wie sich das geplante System auf die ausländischen Fahrzeuge auswirken wird.
Das neue System
Das neue Mautsystem, das von der staatlichen Straßenbetriebs-Gesellschaft Rosavtodor erarbeitet wurde, soll bis zum 1. November 2014 eingeführt werden. Ein kommerzieller Konzessionär soll das Mautsystem betreiben, der für den System-Unterhalt jährlich elf Milliarden Rubel vom Staat erhalten wird. Einnahmen von bis zu 160 Milliarden Rubel, was rund 3,8 Milliarden Euro entspricht, sollen erwirtschaftet werden. Ziel ist es die Einnahmen in den Straßenbau zu investieren. Zwei Millionen Lastwagen im Land sollen kostenlos mit einem Maut-Gerät ausgestattet werden. Via GPS und dessen russisches Pendant Glonass werden die gefahrenen Kilometer an ein Rechenzentrum übermittelt. Um die Gebühren abbuchen zu können, müssen die LKW-Halter für jedes Fahrzeug ein Verrechnungskonto einrichten. Kontrolliert wird die Anmeldung beim System durch Sensorkameras.