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Boom im Paketgeschäft – Dienstleister vor Weihnachten unter Druck

Nachrichten | 14.11.2017 | | Verkehr, Wirtschaft | Thema: , , , ,

Jedes Jahr bestellen mehr Menschen ihre Weihnachtsgeschenke online. Diese Entwicklung führt in den Sortier- und Paketzentren zum Jahresende zu einem massiven Boom. Um die Auftragslage der bevorstehenden Weihnachtszeit zu bewältigen, fehlt es der Branche an Personal.

Derzeit startet bei den Dienstleistern DHL, Hermes, DPD, Post und Co. das lukrative Weihnachtsgeschäft, das dank erhöhter Nachfrage im Onlinehandel auch dieses Jahr wieder Rekorde aufstellen dürfte. Der Handelsverband Deutschland (HDE) rechnet 2017 mit einem Plus von zehn Prozent auf 48,7 Milliarden Euro. Anzeichen von Wachstumsschwäche gäbe es nicht. 11 Prozent Zuwachs prognostiziert der Bundesverband E-Commerce und Versandhandel. Die Paketlogistiker dürfen sich somit auf ein deutliches Umsatzwachstum einstellen.

Eine besondere Herausforderung ist die Weihnachtszeit für die Zusteller. Bis zu 30 Millionen Pakete mehr als noch im Vorjahr könnten dieses Jahr zugestellt werden, erklärt der Bundesverband Paket & Expresslogistik (BIEK). An Spitzentagen könnten es 15 Millionen Pakete werden. Gegenüber durchschnittlicher Tage könnte das Paketvolumen während der Weihnachtszeit um 50 Prozent höher liegen, so die Schätzung von Peter Rey, Paketlogistiker DPD. Frank Appel, Vorstandschef von Deutsche Post DHL erwartet ebenfalls hohen Andrang. Dirk Rahn, Geschäftsführer Operations Hermes Deutschland: „Wir erwarten ein Weihnachtsgeschäft, das die gesamte deutsche Logistikbranche vor eine Kraftprobe stellen wird.“ Hermes geht während der Weihnachtszeit von einem Paketvolumenzuwachs von 15 Prozent aus.

Zahlreiche Aushilfsjobs frei

Seit Wochen ist die Branche auf der Suche nach Saisonkräften. Amazon stellt bundesweit 13.000 Saisonkräfte ein, um sich für den Ansturm zum Weihnachtsfest zu wappnen. Hermes rüstet sich mit rund 6.000 Aushilfskräften und bietet dabei Teil- und Vollzeitarbeit. Die Deutsche Post wirbt um Aushilfskräfte in der unternehmenseigenen Jobbörse und versucht potenzielle Interessenten mit der täglichen Arbeit „als Weihnachtsmann“ an der frischen Luft zu überzeugen. Über 300 Aushilfsjobs wurden bereits im Oktober ausgeschrieben. Mehr als 10.000 befristete Stellen über mehrere Monate hinweg, werden in Zustellung und Sortierzentren momentan bundesweit vom Konzern angeboten. Dabei spricht die Post auch Flüchtlinge an. Produktionschef der Brief- und Paketsparte Thomas Schneider: „Mehr als 600 Geflüchtete unter anderem aus Ruanda, Eritrea, Togo, Afghanistan und Syrien haben bisher einen Arbeitsvertrag in unseren Niederlassungen erhalten.“

Bessere Bezahlung gefordert

Um auch in Zukunft geeignete Arbeitskräfte für die Paketzustellung zu finden, sind laut BIEK Sprecherin Elena Marcus-Engelhardt Sicherung hoher Soziallstandards und faire Arbeitsbedingungen elementar. Gewerkschaft Verdi sieht dahingehend Optimierungsbedarf. Die Branche konnte ihr Image dahingehend zwar aufbessern, aber ein System von Subunternehmen der letzten Meile, das in Sachen Transparenz zu wünschen übriglässt und Räume ohne Tarife sind für Verdi Treibstoff genug von Arbeitgebern die Einhaltung von Sozialstandards zu fordern. Andrea Kocsis vom Verdi-Bundesvorstand erklärt, dass dauerhafte Arbeitsplätze nur gesichert werden könnten, wenn gut bezahlt wird und die damit verbundene Dienstleistung qualitativ überzeugt. Auch in der stressigen Vorweihnachtszeit, in der Zusteller zusätzlich arbeiten müssen. „Eine Politik, die auf Verschleiß setzt, stößt an ihre Grenzen. Das Heuern und Feuern vor allem in Subfirmen muss ein Ende haben“, so Kocsis.

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Pressemitteilung/ Bild: pixabay

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